08.05.2013 - TH Gefahrgut, Leverner Str., Bohmte
Im Ortszentrum von Bohmte ereignete sich am Dienstagabend ein LKW-Unfall, der sich in
der Nacht zum Mittwoch zu einem aufwendigen Gefahrguteinsatz für die Feuerwehren im
Landkreis Osnabrück entwickelte und bei dem auch die Feuerwehr Dissen mitwirkte.
Was war passiert? Gegen 22 Uhr befuhr ein 28-jähriger Lkw-Fahrer die Bremer Straße in
Bohmte. Beim Durchfahren des Shared-Space-Bereiches schaukelte sich der Anhänger auf
und kippte auf die Seite. Nach Zeugenaussagen fuhr der Lkw mit geringer Geschwindigkeit.
Es wurde ein Bergungsunternehmen angefordert. Es sah zunächst alles nach einem normalen
Unfall mit anschließender Bergung aus.
Bei der Sichtung der Ladepapiere wurde festgestellt, dass etwa 100 Liter hochkonzentrierte
Ameisensäure sowie weitere Gefahrstoffe geladen waren. Eine Kennzeichnung am Anhänger war
nicht vorhanden. Vorsorglich ließ die Polizei die Feuerwehr Bohmte alarmieren, um den
Zustand der Ladung unter Atemschutz zu überprüfen.
Nachdem sich herausstellte, dass einige der auf dem Anhänger verladenen Behältnisse
beschädigt waren, wurden nach und nach weitere Kräfte zur Unfallstelle beordert. Die
Bergung der Ladung mussten nun Feuerwehrleute mit Chemikalienschutzanzügen und
Atemschutz übernehmen.
Die Umweltgruppe Osning, ein Zusammenschluss der Südkreis-Feuerwehren für Gefahrgutunfälle
und zu der auch die Feuerwehr Dissen gehört, wurde um 04:28 Uhr zur Unterstützung
alarmiert. Nachdem sich die Einheit auf dem Autobahnrastplatz Teutoburger Wald gesammelt
hatte, ging die Fahrt im geschlossenen Verband nach Bohmte.
Gegen 06:30 Uhr wurde die Umweltgruppe Osning aus dem Bereitstellungsraum abgerufen und
zur Ablösung des Fachzuges Gefahrgut der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umweltschutz
eingesetzt.
Da es sich um einen Stückgutanhänger handelte, war völlig unklar wo die zerstörten
Behältnisse lagen und wie weit sie beschädigt waren. Auch war nicht klar, welche der
verschiedenen Gefahrstoffbehältnisse in Mitleidenschaft gezogen worden waren. So
blieb den Einsatzkräften keine andere Wahl als unter Beachtung der erforderlichen
Sicherungs- maßnahmen den Anhänger per Handarbeit auszuladen.
Für die elf Dissener Feuerwehrleute, die mit dem RW 2 und dem TLF 16/25 ausgerückt
waren, endete der Einsatz nach elf Stunden um 15:30 Uhr.
Einen ausführlichen Bericht gibt es auf der Homepage der Kreisfeuerwehr Osnabrück
(www.kreisfeuerwehr-osnabrueck.de).
[ul, Volker Köster], Fotos: Michael Köhne, NWM-TV
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