26.07.2006 - TH Gefahrgutunfall
Ein leichter Auffahrunfall in Höhe des Osnabrücker Südkreuzes, bei dem die
Ladung auf einem Sattelzug verrutschte, entwickelte sich zu einem Gefahrgutunfall
mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften.
Gegen 16:09 Uhr wurde der Autobahnpolizei ein Auffahrunfall auf der Bundesautobahn
A 33 in Höhe des Südkreuzes gemeldet. Die Unfallbeteiligten, ein LKW und ein PKW
fuhren zunächst weiter in Fahrtrichtung Bielefeld. Kurz hinter der Anschlussstelle
Harderberg kontrollierten zwei Polizeibeamte zusammen mit dem Fahrer den LKW und
stellten fest, dass einige Behälter einer unbekannten Flüssigkeit Leck geschlagen
waren. Durch die austretenden Dämpfe wurden die beiden Beamten verletzt.
Umgehend wurde die zuständige Ortsfeuerwehr Oesede alarmiert. Im weiteren
Einsatzverlauf wurde die gesamte Stadtfeuerwehr Georgsmarienhütte inklusive
Umweltgruppe, die Werkfeuerwehr der Georgsmarienhütte GmbH, der Fachzug Messen
und Spüren der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umweltschutz, die Umwelteinheit Süd,
Atemschutzgeräteträger der Ortsfeuerwehren Hagen, Borgloh und OS-Voxtrup, der
Fachberater Chemie und der Umweltzug der Berufsfeuerwehr Osnabrück, zehn
Streifenwagen der Polizei, der Leitende Notarzt, der organisatorische Leiter
Rettungsdienst, RTW und NEF, zwei Schnelleinsatzgruppen des DRK sowie das
Technische Hilfswerk alarmiert.
Im Einsatz waren insgesamt rund 170 Kräfte der verschiedenen Organisationen.
Die Einsatzkräfte mussten unter speziellen Schutzanzügen die gesamte LKW-Ladung,
bestehend aus 18 Tonnen verschiedenster Behälter mit Reinigungs- und
Desinfektionsmitteln, abladen und für den weiteren Abtransport bereitstellen.
Die Leck geschlagenen Behälter wurden in andere Behälter umgelagert und für ein
Spezialentsorgungsunternehmen bereitgestellt.
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Die extreme Hitze verlangte den eingesetzten Kräften alles ab. Maximal 15
Minuten konnten sie im Schutzanzug arbeiten, danach mussten sie abgelöst
werden. Die Ladefläche wurde anschließend gereinigt.
Der LKW wurde über Nacht an der Feuerwehrtechnischen Zentrale Harderberg
untergestellt. Der Messzug konnte an der Einsatzstelle keine Explosionsgefahr
feststellen. Auch die Messungen des pH-Wertes waren unbedenklich. Die
Autobahnpolizei hatte die Fahrtrichtung Bielefeld zwischen dem Südkreuz und der
Anschlussstelle Borgloh/Kloster Oesede für die Dauer der Bergungsarbeiten voll
gesperrt.
Text: Thorsten Wöhrmann
Fotos: Atze Rahe
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